RFH-Studentinnen stellen nachhaltiges Projekt im MAKK aus

Achtlos auf den Boden geworfene Zigarettenstummel haben schwerwiegende Folgen für unsere Umwelt. Lena Pietsch, Lina Knoche und Susanne Weiskopf, drei Studierende der RFH entwickelten für diese Problematik eine Lösung: Nicobin, der Name für ein fiktives Start-up unter dem Motto: „Turn your waste into taste“. Durch einen Automaten wird es Rauchern ermöglicht, ihre Zigarettenstummel gegen ein Kaugummi einzutauschen und der Umwelt etwas Gutes zu tun. Die Idee der User-Experience-Studentinnen wird zusammen mit weiteren aktuellen Entwicklungen einer wachsenden Nachhaltigkeits-Szene vom 28. August bis 24. September im Museum für angewandte Kunst – MAKK ausgestellt.

Ein Zigarettenstummel verunreinigt bis zu 200 Liter Grundwasser. Da rund 80% der Raucher, das sind über 1 Milliarde Menschen weltweit, ihre Zigarettenstummel auf die Straße werfen, hat das schwerwiegende Folgen für die Umwelt. Bereits ein kleiner Regen genügt, um die enthaltenen Giftstoffe auszuwaschen und in das Grundwasser zu leiten. Laut Tobacycle, einem Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat Zigarettenstummel zu 100% zu recyceln, ist das sieben von zehn Rauchern nicht bewusst.

Für die Städte ist das zudem mit hohen Reinigungskosten verbunden. Die 750 Mitarbeiter*innen der Stadtreinigung reinigen jährlich mit 280 Fahrzeugen rund 459.700 km an Kölner Straßen und Gehwegen. Über 12 Millionen Euro fallen Jahr für Jahr in der Stadt Köln für das Säubern achtlos weggeworfenen Mülls in Parks und öffentlichen Plätzen an. „Littering“ nennen Wissenschaftler das absichtliche oder achtlose Verschmutzen der Umgebung.

Drei Studierende des Masters „User Experience Design“ an der RFH nahmen dieses Problem zum Anlass in einer Projektarbeit nach einer Lösung zu suchen, die auch von Rauchern genutzt wird. Das Ergebnis der Projektarbeit heißt „Nicobin“, ein fiktives Start-Up, das sogenannte „Kautomaten“ in Köln platziert. Hier können Raucher*innen ihre Zigarettenstummel gegen einen Kaugummi eintauschen.

Die erste Ideenfindungsphase umfasste neben einer ausführlichen Recherche auch zahlreiche Gespräche mit Raucher*innen sowie dem Ordnungsamt der Stadt Köln. Um die Benutzerfreundlichkeit zu testen, entwickelten die drei Studentinnen einen Prototyp. Dieser Usability Test lieferte neue Erkenntnisse, durch die der Prototyp weiterentwickelt und letztendlich auch als virtuelles 3D-Objekt visualisiert werden konnte.

Das Produkt soll außerdem durch eine Aufklärungskampagne informieren, welchen Schaden Zigarettenstummel in der Umwelt verursachen. In Zusammenarbeit mit Tobacycle können die gesammelten Zigarettenstummel zu 100% wiederverwertet und somit ein geschlossener Wertstoffkreislauf generiert werden.
Sechs Monate lang haben die drei Studierenden ein konkretes Konzept ausgearbeitet, das Handlungsempfehlungen für die Realisierung der Idee beinhaltet, die nur in Zusammenarbeit mit der Stadt Köln sowie durch die Unterstützung von Investoren möglich wäre.

Das Projekt konnte im vergangenen Jahr bei der Online-Abstimmung des ökoRAUSCH Festivals überzeugen und einen der begehrten Ausstellungsplätze im Museum für Angewandte Kunst gewinnen. Dort wird Nicobin vom 29. August bis 26. September zu sehen sein. Das Voting wurde unterstützt von der Stadt Köln sowie CREATIVE.NRW.

Nicobin wurde im Rahmen einer crossmedialen Projektarbeit im Masterstudiengang User Experience Design von Lina Knoche, Lena Pietsch und Susanne Weiskopf – unter der Leitung von Prof. Karen Nennen an der Rheinischen Fachhochschule Köln initiiert.
Making Of: https://www.youtube.com/watch?v=rnpZoZWTVUU

Die RFH bildet seit vielen Jahren Mediendesigner aus. Der neue Masterstudiengang User Experience Design baut darauf auf. Hier geht es darum, sich mit Empathie in andere Menschen hineinzuversetzen, um für Smartphones oder Tablets digitale Anwendungen zu finden, die das Leben ganz unterschiedlicher Zielgruppen erleichtert und bereichert.
https://www.rfh-koeln.de/aktuelles/meldungen/2017/dont_make_me_think__wie_designer_die_welt_ein_bisschen_leichter_machen/

MAKK-Ökorausch 29. August bis 24. September
Auf 250 Quadratmetern Fläche werden im Museum für Angewandte Kunst (MAKK) hochwertige, nachhaltige Produkte, innovative Designkonzepte und Positionen aktueller Kunst ausgestellt. Ob intelligent, provokant, mutig, unkonventionell, spielerisch oder trendy — Künstler*innen und Kreativunternehmer*innen zeigen die Vielfalt und die aktuellen Entwicklungen einer wachsenden Szene, die Nachhaltigkeit von Grund auf mitdenkt.

Weitere Informationen
https://www.oekorausch.de/festival/festival-2020/ausstellung/
https://www.oekorausch.de/nicobin-stellt-sich-vor/
https://www.rfh-koeln.de/studium/studiengaenge/medien/master_user_experience_design/projekte/nicobin/

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