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Curriculum und Modulbeschreibungen
CURRICULUM WERTEORIENTIERTE UNTERNEHMENSFÜHRUNG – INTEGRATED VALUE MANAGEMENT
Der Studiengang wird zwei Formen angeboten: Er kann in Vollzeit in 4 Semestern oder Berufsbegleitend – in hybrider Form in 5 Semestern Regelstudienzeit absolviert werden.
1. Studien-Semester (Vollzeit)
In dem Modul „Wirtschaftsethik und Nachhaltigkeitsmanagement“ geht es insbesondere um einen ersten grundlegenden Bezugspunkt zu einer werteorientierten Unternehmensführung. Mit Wirtschaftsethik sollen die Studierenden einen Blickwinkel auf den internationalen Rahmen für Wirtschaft und Menschenrechte werfen und die Zusammenhänge zwischen der sozialen Verantwortung der Unternehmen und der Leistung der Unternehmenstätigkeit erkennen. Nachhaltigkeit bezogen auf ökonomische, ökologische und soziale Ziele beeinflussen zunehmend das unternehmerische Handeln und dient als Basis für ein entsprechendes Führungsverhalten.
Das Modul “Integral Leadership und Werteorientierung” dient zum Erwerb von grundlegenden Aufgaben der Unternehmensführung und ihrer Relevanz im gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Kontext. Die Studierenden sollen eine werteorientierte Unternehmensführung verstehen und, darauf aufbauend, eine nachhaltige Wertschöpfung im Einklang mit der Gesellschaft und der Umwelt aufbauen können.
Das Modul “International Financial Reporting and Taxation” berücksichtigt sowohl Fragen der internationalen Un¬ter¬neh¬mens¬tätigkeit als auch Grundlagen des Stakeholder-orientierten Unternehmenszielsystems. So richtet sich der Inhalt auf die Gestaltung der Rechnungslegung unter Berücksichtigung der Konsequenzen für die Jahresabschluss- bzw. Bilanzanalyse. Zudem werden Prinzipien des internationalen Steuerwesens (u.a. Prinzipien der Besteuerung, Subjekte der Besteuerung) sowie die Bedeutung von Nachhaltigkeitsberichterstattungen (u.a. Einhaltung von Tax-Compliance-Regeln) erarbeitet.
Das Modul „Quantitative and qualitative Methods“ dient den Studierenden zum Erwerb eines grundlegenden, für das Master-Studium bedeutsamen methodischen Rüstzeugs zur Informationsgewinnung und -verarbeitung. Damit sollen auch anspruchsvollere Erkenntnisprobleme (z. B. die Identifikation von Erfolgsfaktoren in einem Markt) in einem management- und wissenschaftlich geprägten Kontext gelöst werden können. In Ergänzung zu diesem Methoden-Modul ist es geplant, einen freiwilligen und für die Studierenden kostenlosen Statistik-Brückenkurs anzubieten. Dieser dient zur Auffrischung der Kenntnisse aus dem Bachelorstudium und zum Einstieg in die erweiterten Methoden dieses Kurses.
Das erste Semester wird abgerundet durch das Modul „Stakeholderverhalten“. Hierbei stehen die unternehmensrelevanten Hintergründe des Stakeholderverhaltens im Blickpunkt. Die Studierenden sollen Ziele, Habitus und strukturierendes Verhalten aller Marktbeteiligten erkennen und verbinden und die psychologischen Antezedenzien von Entscheidungen erklären, neurologisch verankern sowie die Einflussdimensionen auf das Verhalten bewerten können. Diese Vorgänge zu kennen bedeutet, werteorientierte Unternehmensprozesse.
2. Studien-Semester (Vollzeit)
Das Modul “International Supply Chain Management“ richtet den Blick auf das Zusammenspiel der Unternehmensfunktionen wie Forschung und Entwicklung, Einkauf, Produktion, Logistik und Marketing/Vertrieb. Der vermittelte Inhalt fokussiert die Analyse und Ausgestaltung von globalen Wertschöpfungsnetzwerken, bestehend aus internationalen Lieferanten, Kunden und internen Bedarfsträgern. Ergänzend muss eine solche Wertschöpfungskette regelmäßig überprüft und gesteuert werden. So wird beispielsweise die Qualität und Güte der Supply Chain mit Hilfe von Leistungsindikatoren (Key Performance Indicators/KPIs), meist basierend auf eingesetzten IT-Tools, überprüft und gesteuert. Die Optimierung dieser KPIs steht im Vordergrund des in diesem Modul eingesetzten software-gestützten SCM-Planspiels „Fresh Connection“ des Anbieters Inchainge B.V. In mehreren Spielrunden sollen die Studierenden eine ineffiziente Supply Chain eines Saftherstellers aus dem Bereich der Konsumgüterindustrie optimieren und nachhaltig profitabel aufstellen.
Im Rahmen des “Global Innovation and Sales Management” stehen die Grundlagen eines markt- und kundenorientierten Innovationsprozesses mit ihren globalen Besonderheiten, auch in internationalen Vertriebsorganisationen, im Mittelpunkt. Die Studierenden sollen unternehmerische Teilentscheidungen in der Gründungs- und operativen Phase (u.a. Finanzplanung, KPIs, Vertriebs- und Marketingplanung, Geschäftsmodellentwicklung und -bewertung, Markt- und Wettbewerbsanalyse) erfassen können. Der Vertriebs- und Kundengewinnungsprozess soll sowohl lokal als auch international entwickelt werden.
Das Modul „Value Controlling“ dient zum Erwerb von anwendungsorientierten Kenntnissen über werteorientierte Planungstools und Kontrollrechnungen unter Berücksichtigung der Sichtweisen einer Werteorientierten Unternehmensführung. Entsprechend werden die Studierenden befähigt, eigene Controlling-Organisationen aufzubauen und zu verbessern.
Das Modul “Systemic and Resilient Organizational Development” zielt darauf ab, die Studierenden in grundlegende theoretische Perspektiven und deren praktische Umsetzung im Bereich der Organisationsentwicklung einzuführen. Diese ist erforderlich, um resiliente Organisationen in einer sich ständig verändernden VUCA-Welt zu stärken. Der systemische Ansatz ermöglicht eine effiziente Umsetzung von Veränderungen, insbesondere mit zeitgemäßen Lean-Agile-Management-Konzepten.
Der Forschungsansatz wird im zweiten Semester durch eine “Empirische Projektarbeit I” geprägt. Vor dem Hintergrund einer aus Sicht von Wissenschaft und Praxis relevanten Fragestellung ist die Projektarbeit darauf ausgerichtet, die in dem Modul zu den Methoden empirischen Arbeitens erarbeiteten quantitativen und qualitativen Techniken der Informationsgewinnung und verarbeitung auf die gewählte Fragestellung anzuwenden. Dabei sollen aus wissenschaftlichen Erkenntnissen Lösungen für anwendungsbezogene Fragestellungen generiert werden.
3. Studien-Semester (Vollzeit)
Das Modul „Applied Case Studies and Business Simulations“ greift zum einen auf das Lehrinstrument der Fallstudienbearbeitung zurück. Die Studierenden erhalten fachübergreifend Aufgabenstellungen aus der Praxis (z.B. Harvard Case Studies), welche sie durch entsprechende Vorbereitung zu Hause und in der Präsenzzeit vor Ort in der Hochschule ad-hoc bearbeiten sollen. Hierbei werden auch aktiv Workshops mit Beratungs-Unternehmen, wie z.B. die BearingPoint GmbH oder Accenture GmbH, in das Curriculum mit eingebunden. Zum anderen steht die integrierte Vermittlung von Fähigkeiten zur Bearbeitung komplexer Probleme im Fokus des software-gestützten Management-Planspiels, welches ergänzend eingesetzt werden soll. Geplant ist der Einsatz der Business Simulation „Capstone 2.0“ des Anbieters CAPSIM Management Simulations Inc., dem amerikanischen Marktführer für softwaregestützte Strategie-Planspiele (https://go.capsim.com/capstone/). Als komplexes Strategieplanspiel starten die Teilnehmenden in Capstone2.0 mit fünf unterschiedlichen Marktsegmenten im globalen Markt für Sensoren und müssen in bis zu acht Spielrunden fachbereichsübergreifend das Unternehmen modernisieren.
Das Modul “Corporate Finance and Risk Management” führt zu anwendungsorientierten Kenntnissen über die Gestaltungsmöglichkeiten der Unternehmensfinanzierung durch Mittel des Eigen- und/oder Fremdkapitals. Es werden weiterhin Methoden erarbeitet, die den Studierenden eine Unternehmensbewertung im Zuge eines möglichen Unternehmenszukaufs ermöglichen. Des Weiteren wird sowohl das moderne Risikomanagement kennengelernt als auch die Vernetzungen innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Die situationsadäquaten Instrumente und Methoden im Rahmen des Krisen- und Risikomanagements – aktuell vor dem Hintergrund der vielfältigen geopolitischen Spannungen besonders relevant - werden umgesetzt und sachgerechte Entscheidungen unter Unsicherheit und unter Beachtung der spezifischen externen und internen Unternehmensbedingungen getroffen.
Das Modul “Value Based Marketing and HR Performance Analytics” ermöglicht den Studierenden die Anwendung von Methoden zur gezielten werteorientierten Marktanalyse, Planung und Steuerung mit dem Ziel eines nachhaltigen Produkt- und Dienstleistungsangebots. In einem kombiniert finanzwirtschaftlichen und marktorientierten Ansatz werden Planung und Kontrolle des Verkaufserfolgs mit Hilfe von werteorientierten Performancegrößen evaluiert und gesteuert. Des Weiteren werden HR Analytics-Performancesysteme unter Berücksichtigung verschiedener Organisationsfaktoren entwickelt und der Einfluss verschiedener Kennzahlen im Human Ressource Management auf potenzialbezogene und ökonomische Erfolgsgrößen bewertet.
Im Rahmen des Moduls “Elective / Studium Generale / Wahlpflichtfach” können die Studierenden ein Wahlfach belegen, ein anderes Master-Programm kennenlernen und ihre Kompetenzen in einem selbst gewählten Feld vertiefen. Hierdurch erlangen die Studierenden einen Zugriff auf das Curriculum verwandter RFH-Master Studiengänge wie z.B. Wirtschaftspsychologie, Wirtschaftsinformatik, International Business Administration, Digital Business Management oder auch nachhaltige Gesundheitspflege. Eine konkrete Auswahlliste der Kurse wird noch bis zum Studienstart mit den jeweiligen Studiengangsleitern/-innen der Studiengänge abgestimmt und in den Folgesemestern fortlaufend aktualisiert. Die Spezialisierung des beantragten Studiengangs Werteorientierte Unternehmensführung beinhaltet darüber hinaus keine weiteren „Modul-Wahlmöglichkeiten“ für die Studierenden. Dennoch können beispielsweise im Rahmen der Module zur „Empirischen Projektarbeit“ oder auch der „Master Thesis“ individuelle Spezialisierungen und Wünsche der Studierenden berücksichtigt werden. Dies kann dadurch erfolgen, dass z. B. Fälle und/oder Projektarbeiten mit primär unternehmensinternem Bezug (z. B. zur Personal- oder Organisationsentwicklung) oder primär unternehmensexterner Perspektive (z. B. zu Markterschließungsstrategien) bearbeitet und vergeben werden.
Die „empirische Projektarbeit II“ setzt den forschungsorientierten Ansatz fort und ist inhaltlich ergänzend zur bereits absolvierten „empirischen Projektarbeit I“ aus dem Vorsemester aufgebaut. Die Studierenden vertiefen dabei ihr methodisches Repertoire durch die Anwendung der diesbezüglich erworbenen Kompetenzen auf die konkrete, praxisrelevante Fragestellung. Damit werden sie befähigt, neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu generieren und Lösungen für die Praxis zu erarbeiten. Diese Veranstaltung bereitet die Studierenden – durch eine intensive individuelle Betreuung – auf die im nachfolgenden Semester zu schreibende Masterthesis vor.
4. Studien-Semester (Vollzeit)
Die „Masterthesis“ bildet die abschließende Prüfungsleistung, die von den Absolventen am Ende des Studiums erbracht wird. Es kommt dabei darauf an, den Nachweis zu er¬bringen, Problemstellungen der werteorientierten Unternehmensführung problemorientiert und systematisch unter Nutzung wis-senschaftlicher Methoden zu be¬wältigen. Das Modul besteht aus einer Thesis und einer separaten Disputation. Die Disputation bildet dazu die verbale „Entsprechung“ – sie dient der Verteidigung der Abschlussarbeit, der Feststellung der eigenen Wertschöpfung und der Plagiatspüfung. So sollen die Studierenden in diesem Abschlussmodul ihr Vermögen unter Beweis stellen, auf wissenschaftlicher Basis Lösungsansätze für praxisrelevante Probleme zu erarbeiten, eine gehaltvolle Fachdiskussion mit einer anspruchsvollen Problemkonstellation zu durchdringen und eine entwickelte Lösung argumentativ vertreten zu können.