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Olivia Dudek
Abi, und jetzt?

Pflichtprogramm Abitur geschafft, aber was jetzt? Aufgrund meiner Ratlosigkeit beschloss ich zunächst diverse Praktika zu absolvieren, um einen Einblick in die Arbeitswelt zu erhalten. Nach meiner einjährigen Orientierungsphase begann ich bei der Ford Bank eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Schnell war mir klar, dass mich weniger das Bankgeschäft, sondern vielmehr die Arbeit der Personalabteilung im Unternehmen interessierte. Nach intensiver Recherche fand ich einen Studiengang, der exakt meinen beruflichen Vorstellungen und Zielen entsprach: Wirtschaftspsychologie, ein junger und noch relativ unergründeter Studiengang. Mich überzeugte vor allem die Kombination der Schwerpunkte Wirtschaft und Psychologie.
Abenteuer Studium – läuft!
September 2009, die vierjährige Studienreise an der RFH konnte beginnen. Mir war es wichtig, weiterhin Berufserfahrung sammeln zu können, daher entschied ich mich für ein berufsbegleitendes Studium und verzichtete bewusst auf ein lässiges Studentenleben. Diese Entscheidung habe ich keinen einzigen Tag bereut. Es gibt unzählige Vorteile der berufsbegleitenden Variante, z. B. werden theoretische Inhalte durch die eigene Berufserfahrung verständlicher, Praxisprojekte kann man innerhalb des eigenen Unternehmens durchführen, der Austausch mit den Kommilitonen aus anderen Branchen weitet den Blick und durch die „Wir-schaffen-das-gemeinsam“-Haltung entsteht schnell eine positive Gruppendynamik und gegenseitige Unterstützung. All diese Komponenten haben dafür gesorgt, dass mir Lernen zum ersten Mal Spaß gemacht hat, ein sehr ungewohntes Gefühl. Und das ist vier Jahre geblieben, trotz des eingeschränkten Privatlebens, wenig Schlaf und stundenlangen Paukens.
Der Sprung ins kalte Nass – nix für Angsthasen
Besonders die Soft-Skills-Veranstaltungen waren durch eine hohe Praxisorientierung geprägt. Im 3. Semester mussten wir ohne großes Vorwissen unbekannte Erstsemesterstudenten coachen. Das Motto war: Einfach mal ausprobieren und ins kalte Nass springen. Nach zehn intensiven Coaching-Sitzungen habe ich festgestellt, dass das genau mein Ding ist. Neben dieser praktischen Erfahrung konnte ich mich auch in der Konzipierung und Durchführung von Trainings beweisen. Das sind nur zwei der vielen Momente, in denen ich gemerkt habe, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Daher lag es nahe, dass ich mich für das Schwerpunktfach „Personalpsychologie“ entschied, denn die Arbeit mit Menschen bereitet mir Spaß, fordert und erfüllt mich. All die schlaflosen Nächte waren vergessen, als ich am Ende des Studiums meine Auszeichnung für den erlangten Einserabschluss überreicht bekommen habe!
Fleiß zahlt sich aus
Seit zwei Jahren arbeite ich im Aus- und Weiterbildungsbereich von Ford, was ohne Studium kaum möglich gewesen wäre. Die Arbeit mit Auszubildenden ist spannend, dynamisch und es ergeben sich immer neue Lernfelder. Daher habe ich in meiner Bachelor-Thesis auch die Generation Y als Arbeitnehmer untersucht. Derzeit bin ich für die Trainingskoordination und -entwicklung zuständig. Die Mitwirkung bei der Gestaltung verschiedener Seminarformen schärft den Blick auf die jungen Arbeitnehmer und hält selber jung. Gleichzeitig bin ich in den Einstellprozess und die Ausbildung der jungen Mitarbeiter miteingebunden.
„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“
Erfolge sollten angemessen gefeiert werden, aber man darf dabei nicht vergessen, dass diese vergänglich sind. Mir ist bewusst geworden, dass stetiges Lernen elementar für zukünftige berufliche und vor allem persönliche Entwicklungen ist. Aus diesem Grund habe ich im November 2014 eine Ausbildung zum „Systemischen Coach“ begonnen. Jetzt kann ich meine bereits erworbenen Fähigkeiten vertiefen, ausbauen und regelmäßig praktisch anwenden. Das Streben nach Selbstverwirklichung treibt mich an und lässt mich ehrgeizig und zielstrebig sein. Aber von nichts kommt nichts. Daher gehe ich neue Wege und bleibe mutig, um meine Ziele zu erreichen!